Nachleben

“Ach.”, sagte der Tod. “Das hast du alles ganz falsch verstanden.” Der Beobachter wirkte verdutzt: “Du bist also nicht hier um mich mitzunehmen?” “Nein! Meine Güte, ich bin doch nicht der Teufel. Ich schaue nur zu.” Der Tod nahm eine Packung Chips aus seinem Mantel und warf sich ein paar davon in die dunkle Leere, die seine Kapuze war. Es klimperte und wenig später konnte man die einzelnen Chips wieder unter seiner Kutte hervorrollen sehen. “Ups.”, murmelte der Sensenmann und bückte sich knarzend um die Chips wieder aufzuheben, welche er dann gleich wieder in seiner Kapuze verschwinden ließ. “Ups.”

Ewigkeiten später kam das Schicksal vorbei. “Guten Tag. Ich durfte nicht früher kommen können. Aber jetzt bin ich hier, du wirst Fragen fragen.” In seiner Verzweiflung konnte sich der Beobachter kaum halten: “Wo bin ich hier? Was soll das alles? Kannst du mir helfen?” “Du bist genau dort wo du bist, mehr musst du nicht wissen. Und deine letzte Frage ist falsch. Die richtige lautet: Werde ich dir helfen? Und die Antwort wird lauten ‘Nein’.” Das Schicksal machte eine lange Pause. “Nein. Dafür bin ich nicht hier.” “Wozu bist du dann hier?” “Irgendwo werde ich immer sein müssen. Aber jetzt werde ich woanders sein.”, worauf das Schicksal mit langsamen, äußerst methodischen Schritten fortging, zuletzt aber noch dem Tod, der weiterhin Chips mampfte, zunickte: “Wenigstens einer hat hier Spaß.” Der Tod grinste zufrieden, wie er sich erneut bückte.

Gleich darauf tauchte aus heiterem Himmel der Zufall auf. “Das konnte jetzt aber keiner ahnen!”, rief er mit einem lauten Lachen und ging strahlend auf den Beobachter zu. “Ich überrasche mich immer wieder selbst, hallo, hast du einen Namen? Ich nicht, habe ich mir abgewöhnt, war sowieso jedes Mal ein anderer!”, der Tod konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, sein ganzer Körper klapperte. Ein Chip flog mit einem ungesunden Huster aus seiner Kapuze heraus und traf einen weißen Hasen der plötzlich vor Zufalls Füßen saß. “Halleluja! Das hätte ich nie erwartet”, nun schüttelte es beide vor Lachen, der verwirrte Hase wurde genauso plötzlich wie er aufgetaucht war, von einer monströsen Schildkröte verschluckt, auf welche der Zufall jetzt aufstieg und unter fortwährendem Schenkelklopfen davonritt. Der Tod hatte sich nun wieder gefangen und johlte: “Hihi, du hast aber wirklich kein Glück.”

Auf einmal hörte man lautes Motorengedröhne, eine gewaltige Staubwolke hinter sich ziehend fuhr ein Taxi vor. Die Tür flog auf und das Glück stieg mit zerwuschelten Haaren aus. “Jede Ampel war rot, das ist mir noch nie passiert!” Der Fahrer des Taxis klopfte an die Scheibe. “Jaja.”, murmelte das Glück und bückte sich um die Geldbörse zu finden, mit welcher es den Fahrer bezahlen konnte. Als es dann in diesem das Pech erkannte, zückte es ein Messer und rannte schreiend auf das Taxi zu, welches unter Pechs brüllendem Gelächter wegdüste. Das Glück klappte sein Messer wieder ein und streifte sich ratlos durch die Haare. “Irgendwann krieg ich ihn, ganz sicher.”

Darauf kam das Verderben um die Ecke und rief: “Glück! Was für ein Zufall!” Der Tod flüsterte: “Der ist nicht mehr hier.” Das Verderben bedachte seinen Bruder mit einem giftigen Blick und ging auf das Glück zu, wo es leise auf es einredete. Das Verderben drückte ihm einige Kataloge, sowie Rabattmarken in die Hand, murmelte “damit haben sie schon Bin Laden bekommen” und führte es leise um eine Ecke. Von dort hörte man zwei Hände einschlagen, einen halb wahnsinnigen Siegesruf, sowie ein äußerst zufriedenes Grunzen. Nur das Verderben kam zurück und stellte sich neben seinen Bruder, voraussichtlich auf neue Kunden wartend. Der Beobachter fragte hoffnungsvoll: “Kannst du mir helfen?” Das Verderben verdrehte abschätzig die Augen: “Das kannst du dir nicht leisten.”

Da nun auch das Verderben von Tods Chips mitnaschte, hatte er bald keine mehr und sah weitaus weniger zufrieden aus. Ganz unruhig nuschelte er: “Ich glaube fest daran, dass bald wieder ein Chipstanker untergeht, ich spürs in den Knochen. Oder ein Kartoffellaster nimmt eine Kurve zu eng. Man darf ja wohl noch hoffen.” Jetzt fing das Verderben zu brüllen an und griff mit rot glühenden Augen in Tods Kutte. Neben Äonen alten Bröseln holte er dabei den Glauben mit raus, welcher sich darin versteckt hatte. “Du schon wieder! Zum Teufel mit dir!”

Mit einer dreifachen Drehung schleuderte er ihn weg, der Glaube gab jedoch nie die Hoffnung auf, welche auf seiner Schulter saß.

Beide landeten in der Pranke des Fürsten der Finsternis höchstpersönlich, welcher gerade dem Detail entstiegen war. “IHR ZWEI”. Nun hatte der Tod doch wieder etwas zum Lachen. “ICH WERDE EUCH- “, der Teufel hätte sicherlich Fürchterliches angekündigt, wäre er nicht urplötzlich auf den Schmerz gestiegen, welcher seit einiger Zeit unerkannt über den Boden robbte. Ein höllischer Schrei hallte durch alle möglichen Welten, während Hoffnung und Glauben schnell wegflitzten: “Haben dich auch lieb, Lucifer!”

Kurz lugte die Liebe aus einem Baum hervor, war aber zu schüchtern um wirklich einen Auftritt zu machen.

Der Teufel, fuchsteufelswild, ließ seine diabolischen Fingerknöchel knacksen und sprach zu Tod und Verderben: “HALTET EUCH RAUS”. Bevor auch nur einer der Beteiligten verstehen konnte, was der Teufel damit meinte, unterbrach eine verzweifelte Stimme Lucifers Anweisung: “Hey, Mr. Teufel! Der Tod sagte sie können mich von hier wegbringen!” Der Himmel verdunkelte sich, wie der Teufel seinen Blick auf den unschuldigen Beobachter richtete. “ACH. DAS IST DOCH NETT” Ein spontanes Erdbeben erschütterte alle Anwesenden, der Tod hätte dabei fast ein paar Knochen eingebüßt. “DAS KANN ICH TATSÄCHLICH”

Nun trat ohne Vorwarnung der Zufall hinter einem Stein hervor, was zu einem irrsinnig lautem Grollen führte. “Das hat der Überraschung gefallen, kann ich mir denken!”, worauf ein gigantisches Rülpsen folgte. Er rief “Kein Problem!”, während er hinter vorgehaltener Hand kicherte: “Dabei war das nicht einmal Absicht.” Der Teufel blickte ihn wütender als sonst an, das hatte er nicht erwartet. “ICH HÄTTE DIE VORWARNUNG NICHT FRESSEN SOLLEN” Die anwesenden Urgewalten fingen erschreckt zu tuscheln an. “Sie belieben zu scherzen, Herr Teufel!” Der Zufall glaubte ihm kein Wort.

Jetzt hatte die Einsicht Mitleid mit dem Beobachter, der die aufkommende Aufregung nicht verstehen konnte (sie hat eine Sprachstörung). Es offenbarte ihm, dass es an diesem Ort ein Equilibrium gab, welches mit seinen beiden Fäusten wachsam darauf bedacht war, das Gleichgewicht zu wahren. Mord hatte hier Hausverbot und generell pflegte es sich nicht andere Kräfte zu verspeisen. Auch wenn die Naivität oft auf das allen Mächten zu Grunde liegende Gute verwies, so spielte die Tatsache wohl eine Rolle, dass Tod und Verderben in den Anfängen der Zeit an diese Fäuste gebunden worden waren. So folgte auf jeden rechten Haken ein Sensenschwung und auf jeden Uppercut ein äußerst verletzender Kommentar. Das machte es umso erstaunlicher, dass der Teufel gerade dem Zufall seinen Unglauben von der Schulter zupfte und ihn sich genüsslich in den Rachen warf. Laut schmatzend schmeckte er den Unglauben ab, ließ ihn sich langsam auf seiner brennend heißen Zunge zergehen und schluckte theatralisch hinunter. Das hatte niemand erwartet. Und ganz zur Freude der Überraschung gerieten die Pläne des Teufels gerade erst ins Rollen.

Denn jetzt konnte man leise schlurfend neue Präsenzen erspüren. Von der einen Seite kam das Elend, welches aus dem Schatten trat, welcher sich wiederum das bewusstlose Licht über die Schulter geworfen hatte. Hunger und Krieg schlenderten von der anderen Seite herbei. Aus der Ferne hörte man die sachte Stimme des Schicksals: “Ich habe es euch gesagt. Nicht.” Der Teufel johlte auf und ließ das Gelächter einen kleinen Tanz um ihn machen, bevor er es mit einem gehörigen Wurf auf die Seite beförderte. “DAS WERDEN WIR NOCH BRAUCHEN” Er drehte sich zu den anderen Urgewalten um, nahm ein zerbrochenes Stundenglas aus seinem höllischen Lendenschurz und brüllte: “EURE ZEIT IST UM” “Lucifer.”, sprach das Verderben leise. “Sie haben den Zufall, da weiß man nie was passiert. Und wenn das Equilibrium erst mal mitbekommt, was du vorhast- “ Ein rotes Feuer entflammte in den Augen des Teufels: “LASS DAS MEINE SORGE SEIN. JETZT IST GENAU RICHTIG” Er zeigte mit einer Kralle auf den Beobachter und riss ihm mit einer schnellen Bewegung die aus Unschuld und Unwissen geschmiedete Maske ab. “DENN ENDLICH HABE ICH DICH GEFUNDEN. MENSCHHEIT. WIE LANGE IST ES HER” Der Schock griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ans Herz und wartete auf den Kollaps, während es die Spannung fast zerriss.

Die Menschheit, nun enttarnt, blickte auf, graue Haare verdeckten regenbogenfarbene Augen. War sie bis jetzt ein unscheinliches Wesen gewesen, so konnte man sie nun schwer beschreiben. Sie schien tausend Dinge auf einmal zu sein, tausend Eigenschaften in einem zu vereinen. Ihr Ausdruck wechselte fließend, ihre Bewegungen waren ruckartig, doch ihr wohnte eine Eleganz wie einem Tanz inne. Sie lachte und seufzte zugleich: “Eine Existenz im Exil, uns ohnehin nicht gefiel. Es scheint nach der Unsterblichkeit zu streben, führte uns weiter weg vom Leben. Auch wenn wir dich betrogen und belogen, konnten wir dich nicht schonen. Im Dienste unserer Emotionen mussten wir dein Heim niederbrennen und deine Liebsten niederrennen, es tut uns einmal leid und zweimal nicht, Teufel, du siehst weit, aber wir sehen Licht. Getrieben von tausend Stimmen, Gedanken und Gefühlen, auch in der Hölle mussten wir wühlen.” Dem Teufel rannen schnell verdampfende Tränen über die Wangen: “DU BIST WAHNSINNIG. GANZ UND GAR. DU WIRST ENDEN. IHR ALLE.” “Dann muss das Sterben wohl beginnen. Wir werden Lieder über dich singen. Zwar brechen wir dir die Knochen, aber das ist versprochen.” Die Menschheit zog mit einem scharfen Ton das gewaltigste Schwert, was jemals gesehen worden war. Der Teufel fetzte sich die letzte Träne weg und sprach: “ICH HABE VORKEHRUNGEN GETROFFEN. DU KANNST NICHT GEWINNEN” Von weitem hörte man Motorengedröhne.

Ein gelber Punkt erschien am Horizont und kam immer näher. Es war ein Taxi, aus dessen runtergekurbeltem Fenster eine pechschwarze Hand eine glühende Zigarre, sowie einen hocherhobenen Mittelfinger hielt. Das Taxi fuhr vor und unter den unsicheren Blicken aller uneingeweihten Beteiligten, sowie der grinsenden Fratze des Teufels, stieg das Pech lächelnd aus. “Oh nein.”, flüsterte der Zufall, wie der Tod die Kontrolle über seinen Beckenknochen verlor und der Glauben anfing sich selbst aufzugeben. Auch die Menschheit wusste was dies bedeutete: “Welche Umstände auch immer diese Allianz zeugen, können wir nichts außer uns verbeugen. Ein gelungener Plan wahrlich. Und doch werden wir kämpfen, beharrlich.” Mit einem lauten CLONK fiel dem Teufel hörbar eine Last von den Schultern, wie er das Pech mit offenen Armen empfing.

Es war wie ein ungeschriebenes Gesetz, dass das Pech alle anderen Kräfte übertrumpfte. Unter seinem Einfluss scheiterten alle Pläne, außer wenn es sich selbst zum Ziel setzte, wem richtig derb ins Gesicht zu schlagen. Über die Äonen war es ein Martial-Art-Spezialist geworden und hatte sich nun, nach langem Hin und Her, offensichtlich für eine Seite entschieden. Es zückte seine Nunchakus und wirbelte sie durch die Luft, es war Zeit. Der Teufel und sein Gefolge stellte sich neben das Pech, sowie sich die wenigen kampffähigen gutartigen Kräfte gegenüber aufreihten. Menschheit, Glaube und Zufall. Die Menschheit zog ihr gewaltiges Schwert, der Zufall schaute missgünstig auf die plötzlich in seiner Hand erschienene Mistgabel und der Glaube setzte sich zum Gebet. “Eine letzte Frage Teufel. Wo bleibt das Equilibrium?” Der Teufel grinste. “ICH HABE DAS GLEICHGEWICHT UMGESCHUBST” Tod und Verderben kicherten am Rande. “GENUG.” Pech und Teufel stürmten nach vorne.

Die Menschheit bereitete sich darauf vor ihr Schwert loslassen zu müssen, auszurutschen oder von einem fallenden Klavier erschlagen zu werden. Doch nichts davon passierte. Vielmehr ein monumentales Geräusch, welches selbst die Überraschung überraschte. Ein lauter Knall, der das Pech stocken ließ. Denn mitten in seiner Brust klaffte nun ein großes Loch, während eine faustgroße Patrone hinter ihm auf den Boden klimperte. Das hatte niemand erwartet. Hochkante Schritte durchbrachen die folgende Stille. Das Glück, entwuschelt und sichtlich erfreut, ging mit einer rauchenden Pistole zwischen die beiden Fronten und grinste das Verderben mit einem verrücktem Blick an: “Alles was du versprochen hast! 10 aus 10!” In der Ferne konnte man laute, wütende Schritte vernehmen.

Der Teufel war auf seinen Knien, das Pech in seinen Armen. Lucifer hauchte ihm noch einen letzten Kuss auf die dunklen Lippen, bevor er zitternd aufstand. In sein Gesicht standen Gefühle geschrieben, die eine Armada an Schneemännern schmelzen könnten. Das wütende Stapfen kam immer näher, immer bedrohlicher. Der Höllenkaiser schlug sich mit zwei in Flammen stehenden Fäusten auf die Brust und machte sich bereit für den Boxkampf des Jahrhunderts.

Damit schritt das Equilibrium aus dem Schatten, welcher in Schrecken das Licht fallen gelassen hatte. Nun gut beleuchtet, konnte man erkennen, dass es in allen Hinsichten massiv war. Es war größer, breiter, länger und dichter als all die anderen Kräfte, wobei viel seiner Masse sich in den genau wie eine mathematische Formel definierten Oberarmen konzentrierte. Ihm folgte ein kleines Kind, das Gleichgewicht. Verrotzt mit roten Wangen zeigte das Wesen auf den Teufel, worauf das Equilibrium seine gewaltigen Fingerknöchel knacksen ließ. “Zu weit, Lichtbringer. Viel.”

Nun zogen granitgraue Wolken auf, schwarze Schemen stiegen aus dem Untergrund, wie der Teufel all die Gefallen der letzten Jahrtausende einforderte. Armeen an Kreaturen marschierten auf, Drachen flogen brüllend über den dunklen Himmel, furchtbare Wesen aus furchtbaren Legenden wurden Wirklichkeit. Auf brennenden Hufen näherte sich ein einsames Ross, ein schattenspeiendes Schwert auf seinen Sattel geschnallt. Ehrfürchtig nahm der Teufel die Waffe entgegen und richtete sie mit den Worten “DOCH KEIN BOXKAMPF” auf das Equilibrium und sprach wei ZACK

Zähne flogen durch die Luft. Und ein Auge. Vielmehr Einzelteile im Wert eines gesamten Teufels. Ein Kinnhaken, der die Welt aus ihren Angeln heben hätte können, dazu benutzt den Teufel auf seine elementarsten Teile zu reduzieren. Mit einem Fingerschnipp des Gleichgewichts verflogen all seine Spielereien. Es drehte sich zur Menschheit um: “Jetzt zu dir. Du kannst nicht bleiben.”

Die Menschheit kniete: “Alles was wir brauchen ist in uns. Alles was sein kann ist Kunst. Keine tieferen Bewegungen, nur tiefinnerste Bestrebungen. Dafür wollen wir leben.” “Und das werden wir Euch geben.”, urteilte das Gleichgewicht. Nun vollführte es eine äußerst komplexe Bewegung mit seinen Fingern. Eine starke Brise fuhr durch die anwesenden Nasen, sie roch nach Zimt. Kleine blaue Blitze formten und verbeugten sich, die Luft knisterte. Eine golden strahlende Walnuss materialisierte sich vor der Menschheit und schlug mit einem Donner in den Boden ein. Rote Fäden kamen aus dem Körper des fortwährend tanzenden Gleichgewichts, wie sie das wachsende Pflänzchen in die Höhe peitschten. Und Holz und Holz, immer mehr davon, bis ein gewaltiger Baum war. In dessen Krone bildeten Äste nun den Umriss einer Tür. Dazwischen malte sich ein Gemälde. Ein Gemälde von grünen Wiesen und blauen Wassern und grauen Bergen. Man hörte Vogelgezwitscher und Ziegengeblöke. Es roch nach Erde und Heimat. Tausend Tränen rannen der Menschheit über das Gesicht. Das Gleichgewicht sprach feierlich: “Was einmal geht, kann nie wieder kommen. Keine Flucht vor dem Tod, sondern Freiheit im Leben. Ein Geschenk.”

Das Equilibrium nahm die Menschheit in eine seiner großen Pranken und hob sie langsam auf das Portal zu. Sie blickte zurück.

Der Zufall war schon lange wieder irgendwo und das Schicksal dort wo es sein musste und beim Glauben war man sich nicht ganz sicher und das Glück bei einem Pferderennen und die Überraschung dort wo man sie nicht erwartete und das Licht wieder bei Bewusstsein, nur Tod und Verderben standen traurig mit dem Gleichgewicht da und winkten. Die Menschheit winkte zurück.

Als sie nahe genug war, berührte sie das Gemälde und fand sich auf einer Lichtung wieder. Bäume oben, Gras unten. Nicht weit von ihr rehten ein paar Rehe und unter ihr raupten Raupen. Irgendwo floss Wasser, wo anders wehte Wind. Es war wunderschön. Das Portal zündelte und knarzte, wie es sich langsam schloss, die eine Hand des Equilibriums immer noch auf dieser Seite. Und da würde sie auch bleiben. Die Menschheit spürte ein leichtes Echo des Todes verharren und öffnete weit die Arme. Bruder unter Brüdern. Die Menschheit blickte in die Ferne. Sie hatte eine Welt zu beleben.